Videokonferenz-Systeme, die in vielen Branchen schon länger zum beruflichen Alltag gehörten, gewinnen jetzt, da besonders viele Menschen im Home Office arbeiten, an Bedeutung. Zoom, Skype, Webex und Co. ermöglichen es Unternehmen, durch digitale Meetings mit Mitarbeitern und Kunden in Verbindung zu bleiben. Features, wie das Teilen des Bildschirms, der gemeinsame Zugriff auf Dokumente und vieles mehr, machen Home-Office-Videokonferenzen sehr beliebt. Damit auch alle Konferenzteilnehmer ein scharfes und ruckelfreies Bild auf ihrem PC, Laptop, Tablet oder Smartphone empfangen, sollten Sie sich schon im Vorhinein darüber informieren, wie viel Bandbreite die verschiedenen digitalen Meeting-Systeme benötigen.
Videokonferenz: Skype oder Zoom?
Während das kostenlose Kommunikationstool Skype eher von Privatnutzern verwendet wird, ist Microsoft Teams – der Nachfolger von Skype for Business – für Unternehmen die bessere Wahl. Skype zeigt zwar HD-Videos, garantiert jedoch nicht für die Qualität. Microsoft Teams überzeugt dagegen mit sehr guter Bildqualität in Full-HD und einem Funktionsumfang, der sich sehen lassen kann: Office 365, Telefon- und Videokonferenzen, Chat, Cloud-Speicher, Integration von Business-Apps wie Trello oder Evernote. Auch das gleichzeitige Bearbeiten von Dokumenten und das Teilen des Bildschirms sind möglich. Microsoft Teams wird von Windows, Mac OS, Android, iOS sowie Windows Phone unterstützt.
Skype | Microsoft Teams |
Kostenlos (Nutzung nur mit Konto) | Basisversion: kostenlos Mit Office 365 ab €4,20 /Monat |
Bis zu 50 Teilnehmer | Bis zu 250 Teilnehmer |
Zoom Cloud Meeting ist eine Videokonferenz-Software für Audiokonferenzen, Video-Meetings, Webinare und Live-Chats. Sie zeichnet sich durch eine stabile Video-Übertragung aus und ist für Windows, Mac, iOS und Android sowie Blackberry geeignet. Bei Verwendung der Basisversion können bis zu 100 Personen an einer Zoom-Videokonferenz kostenlos teilnehmen, es gibt jedoch ein Zeitlimit von 40 Minuten. Besprechungen unter vier Augen haben keine zeitliche Begrenzung. Nutzer können während des Online-Meetings auch über die Chat-Funktion Nachrichten, Dateien und Kontakte versenden, das Meeting aufzeichnen sowie gemeinsam auf einem interaktiven Whiteboard zusammenarbeiten oder Office-Dokumente bearbeiten. Zudem kann auch der Bildschirm oder ausgewählte Programme geteilt werden.
Ein eigener Account ist nicht notwendig, um bei einer Zoom Webkonferenz dabei sein zu können. Die Teilnahme erfolgt über einen Link. Bei schlechter Internet-Verbindung kann man sich auch per Telefon einwählen.
Alle, denen 40 Minuten nicht ausreichen, können ab €13,99 / Monat pro Moderator auf Zoom Pro umsteigen. Für Unternehmen werden zudem Zoom Business (300 Teilnehmer) und Zoom Enterprise (500 Teilnehmer) angeboten.
Zoom Videokonferenz: Sicherheit und Datenschutz
In der Vergangenheit wurde das Unternehmen häufig kritisiert, weil es personenbezogene Daten an Drittanbieter weitergab. Doch Zoom besserte bei Datenschutz und Sicherheit nach. Zoom 5.0 sorgt mit einer 256-Bit-Verschlüsselung für einen besseren Angriffsschutz und erschwert das Zoom-Bombing, bei dem sich fremde Personen unerlaubterweise einschleichen. Was immer noch fehlt ist eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, derzeit erfolgt nur eine Transportverschlüsselung.
Cisco Webex: der „Klassiker“ unter allen Videokonferenz-Lösungen
Neben Microsoft Teams gibt es weitere Zoom-Videokonferenz Alternativen. Cisco Webex gilt dabei als „Klassiker“ für Windows und Mac, Android und iOS. Zusätzlich zur sehr guten Bild- und Audioqualität in HD überzeugt der Funktionsumfang mit Online-Meetings und Videokonferenzen, Bildschirm- und Anwendungsfreigabe, Whiteboarding, Aufzeichnungsfunktion, integrierter Telefonkonferenz, Instant Messaging, Kalenderintegrationen sowie Streaming von Meetings über Facebook Live.
Mit einer End-to-End-Sicherheitslösung hebt sich die Webex-Teams-App von den anderen ab. Sie verschlüsselt Nachrichten und Dateien auf dem Gerät, bevor diese an die Cloud übertragen werden.
Nach einer 30-tägigen kostenlosen Testphase kann die softwarebasierte Plattform ab €12,85 / Monat für Meetings von 50 bis 1.000 Teilnehmern (je nach Paket) genutzt werden. Dabei stehen die Pakete Starter, Plus, Business und Enterprise zur Verfügung.
Google Hangouts ist plattformübergreifend
Auch Google Hangouts verfügt über eine sehr gute Bild- und Audioqualität. Je nach Paket (Basic, Business und Enterprise) können Videokonferenzen mit bis zu 100 Teilnehmern kostenlos bzw. ab € 5,20 / Monat abgehalten werden. Dabei stehen Funktionen wie Chat, Bildschirmübertragung sowie die Einwahl per Telefon und eine Aufzeichnungsfunktion zur Verfügung. Sitzungen können sogar plattformübergreifend weitergeführt werden. Ein User beginnt das Meeting auf dem Desktop und beendet es auf dem Smartphone. Google Hangouts kann sowohl über Windows (8, 7, Vista und XP) und Mac OS X sowie über Android und iOS genutzt werden, jedoch ebenfalls ohne E2E-Verschlüsselung.
Datenverbrauch bei einer Videokonferenz
Zoom empfiehlt den Diskussionsteilnehmern von Meetings und Webinaren folgende Bandbreite (kbps = Kbit/s, Mbps = Mbit/s):
Anwendung | Upload / Download |
Audio VoIP | 60 - 80 kbps |
1:1 Videoanrufe: hochwertige Videos HD-Videos |
600 kbps / 600 kbps 1,2 Mbps / 1,2 Mbps |
Gruppen-Videoanrufe: hochwertige Videos Profilfotoansicht |
600 kbps / 1,2 Mbps 1,5 Mbps / 1,5 Mbps |
Bildschirmübertragung mit Miniaturansicht des Videos | 50 - 75 kbps 50 - 150 kbps |
Basierend auf dem Netzwerk des Teilnehmers optimiert Zoom die Übertragungsgeschwindigkeit und passt sie automatisch an 3G, WLAN oder Kabel an.
Die Empfehlung von Skype sieht so aus:
Anwendung | Upload / Download |
Anrufe | 100 kbps / 100 kbps |
Videoanrufe: Bildschirmübertragung hohe Qualität HD |
300 kbps / 300 kbps 500 kbps / 500 kbps 1,5 Mbps / 1,5 Mbps |
Gruppen-Videoanrufe: 3 - 5 Personen mehr als 7 Personen |
512 kbps / 2 – 4 Mbps 512 kbps / 8 Mbps |
Testergebnisse zeigten allerdings, dass die Peaks sehr viel höher ausfallen und andere Videokonferenz-Tools viel sparsamer mit der Bandbreite umgehen.
So sieht die maximale Bandbreitennutzung bei Webex Online-Meetings aus:
Anwendung | Upload / Download |
Video in Standardqualität | 0,5 Mbps / 0,5 Mbps |
Video in hoher Qualität | 1,5 Mbps / 1 Mbps |
HD-Video | 3 Mbps / 2,5 Mbps |
Wer in HD-Qualität streamen möchte, dem empfiehlt Google Hangouts eine Bandbreite von 3,2 Mbit/s im Up- und 2,6 Mbit/s im Downstream. Die Teilnehmer können die Qualität der eingehenden Videos selbst steuern.
Anwendung | Upload / Download |
Anrufe | 12 kbps /18 kbps |
HD-Videokonferenz mit zwei Teilnehmern | 3,2 Mbps /2,6 Mbps |
Videokonferenz für Gruppen | 3,2 Mbps / 3,2 Mbps |
Für welchen Anbieter man sich schlussendlich entscheidet, hängt von den jeweiligen Anforderungen ab.
Wichtig bei der Nutzung von Videokonferenz-Tools
Bei einem Video-Gespräch wollen beide Seiten den Video-Stream nicht nur empfangen, sondern auch senden. Aus diesem Grund sollten Sie sich vorab auch über die Upload-Rate ihre Produkts informieren. Während LIWEST die Bandbreite gewährleistet, wird von manchen anderen Anbietern nur eine „bis zu" - Angabe gemacht und so kann es sein, dass am konkreten Standort und zur gewünschten Tageszeit die nominale Download-Datenrate nicht genutzt werden kann.
Die wichtigsten Videokonferenz-Anbieter im Vergleich als praktische Übersicht herunterladen!
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