Weihnachten 2020 wird ein Fest für Spielkonsolenfans. Denn Sony und Microsoft planen mit der PS5 und der Xbox Series X zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts den Release der neuen Generation. Die Erwartungen sind schon jetzt hoch. Einiges ist bereits bekannt gegeben worden, vieles wurde geleakt und auch die digitale Gamescom 2020 brachte einige Neuigkeiten. Bahnbrechendes und Vielversprechendes ist angekündigt. Ob die Konsolen den angestrebten Grad höherer Immersion tatsächlich erreichen, wird sich erst in der Praxis zeigen.
Xbox X und PS5 Release: Was man schon über die beiden Konsolen weiß
Die Gemeinsamkeiten – auch wenn meist unterschiedlich benannt – liegen im Ermöglichen von 4K-Gaming in 120 Hertz und in der Verwendung von AMD Zen 2 Prozessoren in ähnlichen Taktbereichen (hier liegt die Xbox vorne). Beide sind auch für 8K gerüstet. Mit den verwendeten Hochleistungs-SSDs – die Xbox hat mit 1 TB die stärkere – gehören Ladezeiten der Vergangenheit an.
Ein weiterer Schwerpunkt beider Konsolen betrifft optische Verbesserungen in den Bereichen:
- Hochauflösende HD-Texturen
- Verbesserte Licht-und Schatteneffekte
- Motion Blur
- Partikel-Effekte
- Volumetrischer Nebel
- Software-basiertes Raytracing
Raytracing simuliert, wie Licht auf die Objekte fällt und sich dann verhält – also, ob es z.B. reflektiert wird. Gleichzeitig wird die Sicht des imaginären Betrachters auf jeden einzelnen Punkt des Spielgeschehens errechnet. Die Spielumgebungen werden sehr realistisch dargestellt, weil berücksichtigt wird, auf welche Art von Oberfläche das Licht fällt. Nach den technischen Daten scheint die Xbox Series X in diesem Bereich vorne zu liegen, hat sie mit 52 Compute Units 3328 Shader zur Verfügung. Das sind 44 % mehr Hardware-Module, die für bestimmte Grafikeffekte zuständig sind, als bei der PS5. Die Xbox weist mit 12 TeraFlops Grafikleistung die höhere Zahl auf, wohingegen bei der PS5 die CPU, wenn gerade nicht beansprucht, die Rechenleistung des Grafikprozessors unterstützt. Nur im direkten Vergleich wird man feststellen können, bei welcher der Konsolen Raytracing und Grafik besser sind.
Einzigartiges Audio-Erlebnis mit Tempest 3D Audio Tech und Dolby Atmos
Auch das Gehör kommt nicht zu kurz. Sony setzt bei seiner Audiolösung auf die komplett neue Hardware Tempest 3D Audio Tech. Die PS5 überträgt mit Hilfe der Tempest-Engine 3D Sound von bis zu 5000 Soundquellen und vermittelt den Eindruck, der Spieler sei persönlich vor Ort. Der Plan ist es, anhand von Testtönen zu Beginn aus den zahlreichen Voreinstellungen für das perfekte Audio-Erlebnis wählen zu können.
Microsoft setzt auf Audio-Hardwarebeschleunigung in Zusammenarbeit mit Dolby und kündigt etwas kryptisch eine Revolution mit räumlichem Klang an. Gesichert scheint, dass weiterhin auf das gängige Format Dolby Atmos gesetzt wird.
Auf den Markt kommen zwei Versionen: die teurere PS5 und die günstigere abgespeckte PS5 Digital Edition ohne Laufwerk. Die Gerüchte haben sich mittlerweile verdichtet, dass Microsoft neben der Xbox Series X eine günstigere Schwesternkonsole Series S mit kolportierten 4 TeraFlops auf den Markt bringen wird, die der Digital Edition von Sony ordentlich Konkurrenz machen wird.
Kompatibilität und Controller mit verbessertem haptischen Feedback
Entgegen aller Erwartungen wurden auf der Gamescom 2020 Spiele für die PS5 präsentiert und nicht die Konsole selbst. Überhaupt sprechen Experten von den seltsamsten Konsolen-Launches aller Zeiten, sickern doch immer wieder auch von den Produzenten Informationen durch. Dass eine Xbox Series S kommen wird, ist nur aufgrund ihrer Erwähnung in den Systemvoraussetzungen neu gekaufter Controller bekannt geworden.
Sony versucht mit der neuen Controllergeneration DualSense, die beliebten Funktionen beizubehalten und will gleichzeitig mit zusätzlichen Features die Xbox Controller überflügeln:
- Das neue zweifarbige Design ermöglicht eine ergonomischere Form und leichtere Bedienbarkeit. Abzugstaste und Auslöser sind nun optimal positioniert.
- Die beliebte Share-Taste wird zur „Create“ Taste, mit der Gameplay-Inhalte aufgezeichnet, bearbeitet und geteilt werden können.
- Haptisches Feedback ermöglicht eine Vielzahl von Empfindungen und sorgt für eine stärkere Immersion. Die Funktion wurde gegenüber dem Dualschock4 noch weiter verbessert. Der Spieler soll spüren können, ob er durch Matsch fährt oder über eine Schotterpiste, und den Unterschied wahrnehmen, ob er durch Gras oder auf Sand läuft.
- Die von Sony erfundenen adaptiven Trigger in den Abzugs- und Auslösertasten wurden noch weiter verbessert, damit die Kraft hinter den Spielaktionen noch genauer übertragen werden kann, wie z.B. die Spannung des Bogens beim Abschießen eines Pfeiles oder der Abzugswiderstand verschiedener Waffen.
- Der DualSense verfügt über ein Mikrofon, um sich schnell mit den anderen Spielern abzusprechen.
Die Entwicklungsabteilung von Microsoft setze beim neuen Xbox X Controller auf folgende Features:
- Noch mehr Komfort und verbesserte Ergonomie besonders für kleine Hände.
- Eine Share-Taste zum Aufnehmen und Teilen von Bildern und Videos aus dem Spielverlauf und zum anschließenden Teilen.
- Kompatibilität und Konnektivität mit einer Vielzahl kompatibler Geräte. Dank Bluetooth Low Energy (BTLE) im neuen Controller mit Memoryfunktion ist der schnelle Wechsel zwischen den Geräten auch unterschiedlicher Betriebssysteme nahtlos und einfach möglich.
Die Kompatibilität ist ein weiteres bestimmendes Thema für die Attraktivität einer Konsole. Die uneingeschränkte Kompatibilität – hier auch die Abwärtskompatibilität der Spiele – ist für Microsoft das Credo schlechthin. Hier zieht Sony nach, denn auch PS4-Spiele sollen über kurz oder lang auf der PS5 spielbar sein und der DualSense und Dualshock4-Controller wird mit PS5 und PS4 kompatibel sein.
Die Konsolen sind für Ende des Jahres 2020 angekündigt. Kenner gehen von einem Release Mitte November und einem Preis um 500 € aus. Konkretes ist von offizieller Seite nicht zu hören.
Auf dem Papier ist die neue Konsole von Sony von der Leistung her schwächer, aber wie die einzelnen Komponenten tatsächlich aufeinander abgestimmt sind, und ob die technischen Innovationen den Grad an Immersion bringen, der die Gamer begeistern kann, wird man erst im Praxistest sehen können. Einen wesentlichen Anteil des Erfolges werden aber – wie auch in der Vergangenheit – die für sie entwickelten Spiele ausmachen. Die Eindrücke, die Epic Games Entwickler auf der PS5 präsentiert haben, können nur mit gewaltig beschrieben werden.
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