„Crack“ ist ein Begriff aus den 1980er-Jahren und bezeichnet Kopien von Computerspielen, bei denen Cracker den Kopierschutz entfernt haben. Diese wurden dann kopiert und weitergegeben. Mit der Erhöhung des Angebots und der Zahl der Interessenten entstand eine umfangreiche Cracker-oder Warez-Szene ("Webwarez" ist eine Bezeichnung für illegal beschaffte Software). Die Anstrengungen der Softwarefirmen, Software zu schützen, wurde und wird von den Crackern regelmäßig unterlaufen. Mit Hilfe von Cracks - das sind Programme, die widerrechtlich die Zugangsbeschränkungen für Software aufheben oder deren Nutzungsmöglichkeit erweitern - wird die Zahlung von Lizenzgebühren umgangen. Dass das illegal ist, sagt einem schon das gesunde Rechtsempfinden. Nach der jährlichen Piracy Study von BSA (Business Software Alliance) sind weltweit 37% der auf Privat-und Unternehmens-PCs installierten Software nicht lizensiert. Dieser Wert ist im Untersuchungszeitraum von 2016/2017 in Deutschland um 2 Prozentpunkte auf 20% zurückgegangen. Anders ausgedrückt bedeutet das: Software im Wert von 1,3 Mrd. € ist derzeit in Deutschland ohne Lizenz in Verwendung. Dieser Rückgang wird durch das steigende Bewusstsein, dass ein Drittel der nicht lizensierten Software infiziert ist, begründet. Die daraus entstehenden Malware-Bedrohungen können zu Datenlecks, Systemausfallzeiten und erhöhtem IT-Aufwand führen.
Games und Co. cracken mit eigenen Programmen
Mit kleinen aus dem Internet heruntergeladenen Tools werden auf verschiedene Weise Berechtigungscodes, Kopierschutz oder Zeitlimits verändert.
- Mit einem Keygen (Key Generator) wird eine Seriennummer und ein Lizenzschlüssel geschaffen, um die Software kostenfrei nutzen zu können. Man ist bei derartig nutzbar gemachter Software aber zum Updaten auf illegale Programme angewiesen. Auf diesem Weg kommt sehr leicht Schadsoftware auf den PC.
- Mini-Backup-Images oder Dongle-Emulationen simulieren das Vorhandensein eines Kopierschutzes, damit das Programm gepatcht werden kann.
- Cracks im engeren Sinn sind kleine Programme, die Testversionen in Vollversionen verwandeln, indem sie die nach dem Kaufvorgang gelieferten Dateien in nachgebauter Form installieren oder mittels „Trial Reset“ die Probezeit verlängert wird.
Vollständige Bibliotheken werden hingegen auf einschlägigen Websites und Fileshareplattformen (Torrents) heruntergeladen. Ist allein das Herunterladen eines Programms von irgendwelchen dubiosen Seiten für sicherheitsbewusste User schon eine Horrorvorstellung, so ist Filesharing noch eine Dimension darüber. Mit Hilfe von Torrent-Dateien findet man andere private Computer, auf denen das gesuchte Spiel gespeichert ist und lädt es sich von dort. Torrent-Sharing funktioniert über „Swarming and Tracking“ (Schwärmen und Verfolgen). Große Dateien werden in Hunderte kleine „Bits“ aufgeteilt und über einen Schwarm von Systemnutzern aufgeteilt. Die Torrent-Client-Software zeigt den Benutzern die anderen Benutzer und ermöglicht das Hochladen und das Umwandeln in vollständig verwendbare Dateien. Wenn der eigene Rechner das Uploaden von „Bits“ freigibt, wird das mit der Erhöhung der eigenen Schwarmbandbreite belohnt. Gefälschte Torrent-Dateien werden häufig dazu verwendet, Malware zu installieren, die nicht selten dazu dient, den Nutzer auszuspionieren oder den Rechner für andere Zwecke zu nutzen.
Das Risiko bei Nutzung von gecrackten Games
- Cracked Games können Dateien, Viren oder Programme zum Ausspionieren und Beschädigen der Festplatte enthalten.
- Raubkopien kommen oft an das Original in der Leistungsfähigkeit und Geschwindigkeit nicht heran.
- Updates sind nur wieder auf illegalem Weg möglich, das erhöht die Gefahr einer Infektion mit Malware.
- Filesharing bietet viele Einfallstore für Viren, Trojaner und ähnliches.
Kurze Zeit glaubte man, mit "Denuvo" – einer in Österreich entwickelten Kopierschutzlösung – die Cracker ausgehebelt zu haben. Nach dem anfänglichen Erfolg, bei dem die Cracker über einen Monat aufgehalten werden konnten (das entspricht der Zeitspanne, in der die meisten Spiele verkauft werden), liegt die Verzögerung, bis neue Spiele gecrackt im Netz auftauchen, aktuell bei nur einer Woche. Die Verwendung von Raubkopien verstößt gegen das Urheberschutzgesetz, ebenso wie der Download aus offensichtlich illegitimen Quellen (Tauschbörsen). Die Konsequenz bei Verletzung ist ein Schadenersatz in der Höhe der doppelten Lizenzgebühr, dazu kommen noch die Verfahrenskosten, die mehrere Hundert oder Tausend Euro betragen können. Letztendlich kommt es auf die Vernunft der Nutzer an, die Risiken, die mit der Verwendung von Raubkopien und illegalen Downloads von Games verbunden sind, zu vermeiden.
Sicher ist sicher: Mit einer stabilen Internet-Verbindung macht Gamen einfach mehr Spaß!