Das populärste Brettspiel in ganz Europa feiert seinen online Durchbruch. Vor allem auf der Streamingplattform Twitch klettert der Spieleklassiker die Liste der meistgesehenen Titel immer weiter nach oben. Doch woher kommt gerade jetzt der ganze Hype um ein fast vergessenes Strategiespiel, welches bislang so gut wie keine Onlinepräsenz aufzuweisen hatte? Die Antwort hat einen Namen: Hikaru Nakamura.
Die zwei Türme – Großmeister und Streamer
Die Geschichte beginnt bereits im Jahr 2018, als 5-maliger US-Champion und ehemalige Nummer 2 der Welt im Schach Hikaru Nakamura beschloss, regelmäßig auf Twitch zu streamen. Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten konnte er bereits damals durchaus respektable Zuschauerzahlen erzielen. Der große Schachboom kam jedoch nicht bevor März 2020, als ein gewisser xQc, einer der populärsten Streamer auf Twitch, auf den Schachgroßmeister aufmerksam wurde. Was vorher nur als Lückenfüller für die Warteschlangen der großen Spieletitel wie League of Legends oder Fortnite diente, wurde durch eine einzige Kollaboration zweier Persönlichkeiten mit völlig unterschiedlichen Hintergründen zu einem viralen Phänomen. Was folgte war eine Kettenreaktion. Fans von xQc interessierten sich von einem Tag auf den anderen auch für Schach. Sie strömten nicht nur in den Stream von Hikaru, sondern auch in die Streams von anderen Schachspielern. Dies blieb natürlich nicht unbemerkt und auf einmal fanden Streamer aus anderen Bereichen auch Gefallen an Schach - Streamer mit enormen Reichweiten.
Vom Brettspiel zum E-Sports Titel
Hikaru wurde praktisch über Nacht zum neuen Twitch Superstar. Zum heutigen Zeitpunkt erreicht er sogar durchschnittliche Zuschauerzahlen von über 14.000 Viewer. Twitchgrößen wie Yassuo, Forsen oder Boxbox streamen mittlerweile regelmäßig gemeinsam mit dem Schachgroßmeister und auch wenn sie alleine live sind, steht vor allem ein Spiel auf der Agenda – genau, Schach. Der Hype geht sogar so weit, dass chess.com ein eigenes Turnier auf Twitch veranstaltet, wo bekannte Streamer von professionellen Schachspielern trainiert werden und dann gegeneinander antreten. Das Preisgeld beträgt beim „PogChamps“ Turnier sage und schreibe $50.000 US Dollar und das für ein Spiel, welches online vor 4 Monaten maximal vereinzelt vertreten war. Das Event erreichte alleine in der ersten Runde bis zu knapp 65.000 gleichzeitige Views und lässt somit nichts anbrennen. Solche Zahlen werden teilweise nicht einmal von bereits etablierten E-Sports Titeln erzielt. Ob das Strategiespiel Zahlen in diesem Ausmaß auch in Zukunft halten kann, sei natürlich dahingestellt. Im Moment kann man jedoch ohne weiteres behaupten: Twitch ist im Schachfieber.
Wussten Sie übrigens, dass "Schach" aus dem Persischen übersetzt „König“ bedeutet?
King of The Ping: Niedriger Ping - mehr Spaß beim Gamen! Mit dem Internet von LIWEST.