Aktualisiert am 22.10.2021

Fake News: Faktencheck im Internet

In unserer Informationsgesellschaft werden Fake News zu einem immer größeren Problem. Wie soll man mit dem Thema richtig umgehen?

Das Beschaffen von Informationen war noch nie so einfach wie heute. Mit einem Blick aufs Smartphone lassen sich dank Google, Social Media und Co. Infos zu allen möglichen Themen schnell und einfach abrufen. Doch nicht immer entsprechen diese „Fakten“ auch der Wahrheit. Gerade in unserer Informationsgesellschaft werden Fake News zu einem immer größeren Problem.

Wir sind es in unserer schnelllebigen Informationsgesellschaft gewohnt, dank moderner Kommunikationsmittel immer und überall auf Informationen zugreifen und diese auch schnell verbreiten zu können. Doch was auf den ersten Blick als vorteilhaft erscheint, bringt auch ein großes Problem mit sich: Fake Nachrichten. Aber was versteht man darunter eigentlich genau? Wie erkennt man eine Falschmeldung im Internet und wie sieht der richtige Umgang mit Fake News aus? Wir haben uns das Thema etwas genauer angesehen.

Was Fake News?

Fake News sind manipulative, inhaltlich meist falsche oder halbwahre Meldungen, bei denen der Kontext bewusst ausgeblendet oder aus dem Zusammenhang gerissen wird, Inhalte meist übertrieben dargestellt und Fotos sowie Videos manipuliert werden. Häufig werden sie unreflektiert geteilt und verbreiten sich über unsere modernen Informations- und Kommunikationstechnologien rasant.

 

Damals wie heute

Das Phänomen der Verbreitung falscher Nachrichten ist nicht neu. In der Geschichte wurden sie im Rahmen von Ideologien oder Propaganda häufig von herrschenden Eliten oder staatlich gelenkten Organen verbreitet, um bestimmte politische oder gesellschaftliche Ziele zu erreichen.

Mit heutigen Falschmeldungen verhält es sich ähnlich: Das Ziel von Fake News ist es, mit unwahren, meist provokativen Inhalten und Bildern Aufsehen zu erregen, zahlreiche Aufrufe zu generieren und Meinungen zu manipulieren. Dazu werden falsche Nachrichten immer professioneller aufbereitet und umgesetzt. Falschmeldungen können dabei als Text-, Bild- oder Videoformat in Umlauf gebracht werden. Besonders auf Social Media erreichen sie häufig hohe Reichweiten, da sie von Usern zumeist ungeprüft geteilt werden. Besonders problematisch ist dies für Jugendliche, die sich häufig auf Blogs oder sozialen Medien und weniger auf seriösen Nachrichtenseiten über Aktuelles informieren.

Unterschiedliche Arten von Falschmeldungen

Nicht immer (wenn auch meistens) gehen Fake News mit einer konkreten Täuschungsabsicht einher. Oftmals sind sie einfach irreführend. So kann es sein, dass eine Meldung grundsätzlich eine wahre Botschaft enthält, diese aber so ausgedrückt wird, dass falsche Informationen mit kommuniziert werden. Daher ist es wichtig, sich bewusst zu machen, worin die Problematik von Falschmeldungen in ihrem Kern liegt. Fake Nachrichten geben (1) die Realität bzw. Wahrheit falsch, verdreht oder irreführend wieder und (2) werden häufig mit einer Täuschungsabsicht oder aber ohne ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen produziert oder weitergegeben. Im Gegensatz dazu stehen journalistische Fehler, die von seriösen Medien unabsichtlich publiziert werden.

Informationskompetenz wird immer wichtiger

Aufgrund des ausgedehnten Informationsreichtums der digitalen Welt wird es immer mühsamer und schwerer, angebotene Informationen auf ihre Bedeutung und ihren Wahrheitsgehalt hin zu filtern. Kritisches Hinterfragen und ein kritischer Umgang mit Quellen sind heute wichtiger denn je und entsprechende Informationskompetenzen sollten heute im Umgang mit Fake News – und generell Informationen aus dem Internet – wesentliche Kernkompetenzen sein.

Wie lassen sich Fake-News im Netz erkennen?

Um mit der Informationsflut aus dem Internet besser umgehen zu lernen und die Seriosität von Quellen besser einschätzen zu können, haben wir einige Tipps für Sie vorbereitet:

1. Den Urheber überprüfen

In Österreich gibt es eine Impressums- und Offenlegungspflicht. Das bedeutet, dass Urheber von Websites bzw. Inhalten angeben müssen, wer hinter einem Inhalt bzw. einer Website steht. Verfügt eine Website über kein Impressum oder keinerlei Angaben zum Medieninhaber bzw. liegt die Adresse des Urhebers im Ausland, sollten Sie den darauf zur Verfügung gestellten Informationen kein Vertrauen schenken. Wenn Sie einen Artikel lesen, bei dem ein Autor angegeben ist, recherchieren Sie, was dieser noch publiziert hat.

2. Faktencheck

Grundsätzlich sollten Sie Informationen aus dem Internet und sozialen Medien immer gegenchecken. Überprüfen Sie auf Google, ob über das Thema auch von anderen Medien berichtet wird. Gibt es mehrere Quellen? Wie wird die Sachlage hier geschildert? In welchem Kontext werden Quellen oder Zitate in anderen Medien genutzt? Seien Sie skeptisch bei Texten, die Sachverhalte verkürzt darstellen sowie wenig Fakten und viel Meinung enthalten. Um Fake News auf Facebook und Co. zu entlarven, sollten Sie sich das Profil des Urhebers ansehen. Welche Inhalte hat dieser bisher geteilt? Wer sind seine Follower? Handelt es sich um ein verifiziertes Profil?

3. Visuelle Medien überprüfen

Es kommt häufig vor, dass Bilder oder Videos für Fake News in einem falschen Kontext verwendet werden. Daher macht es Sinn im Rahmen einer Bildersuche zu überprüfen, ob das Foto tatsächlich zum entsprechenden Text gehört oder möglicherweise bearbeitet wurde. Grundsätzlich sollte bei Fotos und Videos stets ein Bild- bzw. Urhebernachweis angegeben sein.

4. Eine Frage der Aktualität

Vermeintliche Sachinformationen sollten auch auf ihre Aktualität hin überprüft werden. Aus welcher Zeit stammen sie? Entsprechen die präsentierten Fakten dem aktuellen Wissensstand oder sind sie veraltet? Bei seriösen Quellen ist in der Regel ein Veröffentlichungsdatum angegeben.

Fazit: Fakt oder Fake?

Die Weiten des Internets bieten heute eine unglaubliche Fülle an Informationen und die Informationsbeschaffung ist so einfach wie nie. Doch sind unsere modernen Kommunikationsmittel Fluch und Segen zugleich: So einfach es ist, sich Informationen zu beschaffen, so schnell geht es auch, Fake News zu verbreiten oder diesen zum Opfer zu fallen. Besonders, wenn man sich nicht kritisch mit ihnen auseinandersetzt. Vermeintliche Fakten auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen, gestaltet sich oft als schwierig, aber es ist keinesfalls unmöglich und dringend notwendig. Quellenkritik und die Fähigkeit, Informationen richtig einzuordnen und korrekt zu recherchieren, sollten heute wesentliche Kernkompetenzen sein und werden in unserer Informationsgesellschaft immer wichtiger.

 


Das könnte Sie auch interessieren:

Aktualisiert am 29.04.2022

Doomscrolling: Bad News in Endlosschleife

Pandemie, Krieg, Naturkatastrophen und Klimakrise – wenn schlechte Nachrichten kein Ende mehr nehmen und wir uns den Schreckensberichten nicht mehr entziehen können, spricht man von Doomscrolling. Oft hat das negative Auswirkungen auf unsere Psyche.

Aktualisiert am 08.04.2022

Social Engineering: Die psychologischen Tricks von Cyberkriminellen und wie man sich…

Aufgrund von besser und komplexer werdenden IT-Sicherheitsmaßnahmen wird es für Cyberkriminelle immer schwieriger, diese zu umgehen. Und so rückt der Mensch als potentielle Schwachstelle verstärkt in deren Blickfeld. Mithilfe von Social Engineering Techniken versuchen Betrüger, ihre Opfer geschickt zu beeinflussen.

Aktualisiert am 01.04.2022

Abschalten & Entspannen mit digitaler Hilfe

Viele möchten einfach abschalten und den Stress hinter sich lassen. Zahlreiche Apps bieten Hilfe beim achtsamen Entspannen und Regenerieren.