Der Begriff Hacker wird oft als stereotypes Synonym für in dunklen Kellern sitzende, Hoodies tragende Cyberkriminelle verwendet, die sich auf illegalem Weg Zugang zu Computersystemen verschaffen. Diese Cyberkriminellen gibt es leider tatsächlich, und vor Ihnen auf der Hut zu sein, wird heutzutage immer wichtiger. Doch es gibt auch Hacker, die ihre Kenntnisse in den Dienst der guten Sache - nämlich der digitalen Sicherheit - stellen. Diese Art von Aktivisten findet man zum Beispiel beim Chaos Communication Congress. Dieser findet jährlich zwischen Weihnachten und Silvester statt und wird vom Chaos Computer Club (kurz CCC), der die Fachkonferenz in den 1980er Jahren ins Leben gerufen hat, veranstaltet.
Ein schöpferisch-kritischer Umgang mit Technologie
Im ursprünglichen Kontext stehen beim Hacken Originalität, das Experimentelle, das Erkunden von Grenzen sowie ganz allgemein ein schöpferisch-kritischer Umgang mit Technologie im Fokus – nicht das Ziel, mit gehackten Daten Missbrauch zu treiben. So hält es auch der CCC, der sich seit seinem Bestehen eingehend mit der Thematik der digitalen Ethik auseinandersetzt und in Hinblick auf die Digitalisierung der Öffentlichkeit seit jeher voraus ist.
CCC Congress: Technische und gesellschaftspolitische Themen im Fokus
Auch im Rahmen des Chaos Communication Congress werden Fragestellungen zur digitalen Ethik immer wieder zum Thema, doch bietet die Fachkonferenz noch weit mehr: Talks und zahlreiche Workshops vermitteln neueste Wissensstände aus Technik, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik. Dabei wird stets versucht, sich aktuellen Problemen zuzuwenden, Lösungen zu finden und die Zukunft aktiv mitzugestalten.
So stand die letztjährige 36c3 – als Abkürzung wird die laufende Nummer der Veranstaltung verwendet, C3 steht dabei für Chaos Communication Congress – beispielsweise unter dem Motto „Resource exhaustion“ und förderte in anregenden Diskussionen zahlreiche Ideen, wie Datenverkehr und Technikmüll reduziert werden könnten.
Not macht erfinderisch
Die aktuelle Gesundheitskrise stellt uns dieses Jahr vor viele Herausforderungen. Von den Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 bleibt auch der 37c3 nicht verschont. Da eine Präsenzveranstaltung mit 17.000 Menschen in diesem Jahr weder verantwortungsvoll noch legal durchführbar sei, wie der Chaos Computer Club in einer Mitteilung verlautbart, wird der Chaos Communication Congress heuer erstmals ausfallen. Und dennoch stattfinden – als Experiment unter dem neuen Namen remote Chaos Experience (rC3).
Das eigene Wohnzimmer als internationaler Workshop-Space
Die rC3 findet vom 27. bis zum 30. Dezember 2020 statt und soll sich aus zahlreichen kleinen Lokalevents in örtlichen Hackspaces zusammensetzen und von gestreamten Vorträgen, Workshops, Kunst, Kultur und „verschiedensten Formen des vernetzten Zusammenseins“, wie der CCC selbst schreibt, begleitet werden. Das eigene Wohnzimmer soll dabei „zur Bühne, zum weltweiten Workshop-Space, zur Kunst-Installation werden“.
Viele Vorträge und Inhalte des Clubs gibt es übrigens hier nachzusehen.
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